KI-Blase wie Dotcom-Crash? Experten warnen vor neun Risiken 2026

2 godzin temu
Der DAX-Index an der Frankfurter Börse zeigt die aktuellen Marktbewegungen (Symbolbild) (Photo by DANIEL ROLAND/AFP via Getty Images) Getty Images

Heftige Kursverluste bei Tech-Aktien haben eine Debatte ausgelöst: Platzt gerade die KI-Blase? Finanzexperten warnen vor neun kritischen Risiken, die Anleger 2026 auf dem Radar haben sollten – von einer AI-Pleite bis zur Staatsschuldenkrise.

Börsen-Experte Maximilian Gamperling gibt im Programm «Money + Mind» von «René will Rendite» vorerst Entwarnung. Die aktuelle Marktstimmung passe nicht zu einer klassischen Blase. «Wir sind noch nicht an dem Punkt, an dem man sagen müsste, das ist eine Blase, die platzt», analysiert Gamperling. Anders als bei der Dotcom-Blase Ende der 1990er-Jahre herrsche derzeit mehr Angst als Euphorie.

Trotzdem warnt er vor möglichen Korrekturen. «Fünf bis zehn Prozent Rückgang sind durchaus möglich», so der Experte. Entscheidend sei das Muster sinkender Hochpunkte. «Das wirklich problematische Szenario wäre ein tieferes Hoch und dann ein nachhaltiges Durchbrechen nach unten – dann haben wir wahrscheinlich eine größere und länger anhaltende Korrektur.»

KI-Boom auf wackligen Beinen

Die jüngsten Verluste markieren laut Jim Reid, Chef der makroökonomischen Analyse bei der Deutschen Bank, eine neue Phase. «Die letzten Wochen markieren eindeutig eine neue Phase des KI-Booms», erklärt Reid. «Es geht nicht mehr nur um den freien Cashflow der Hyperscaler», sondern um «eine Phase, in der die öffentlichen Kreditmärkte zur Finanzierung des steigenden Investitionsbedarfs herangezogen werden».

Die Parallelen zur Dotcom-Blase sind frappierend. «Damals waren es Glasfaser und Netzwerktechnik, heute ist es KI – aber im Endeffekt ist es doch recht vergleichbar an vielen Stellen», sagt Gamperling. Die Dotcom-Blase sei nicht «plötzlich geplatzt, sondern da ist Luft entwichen – was nicht weniger schmerzhaft ist». Das Muster damals: «Wir haben gesehen, wie diese Hochpunkte immer weiter gestiegen sind, aber irgendwann hat der Markt keine weiteren Hochpunkte mehr erreicht – er ist nach unten durchgefallen.»

US-Rezession und gespaltene Wirtschaft

Peter van der Welle von Robeco beziffert das Rezessionsrisiko konkret: «Wir sehen immerhin ein Risiko von 35 Prozent, dass es in den USA zu einer Rezession kommt.» Die Folgen wären drastisch – historisch fielen die Aktienkurse bei US-Rezessionen seit 1950 im Schnitt um rund 30 Prozent.

Die US-Wirtschaft zeigt eine K-förmige Entwicklung. Carsten Roemheld von Fidelity beobachtet: «Tatsächlich ist es so, dass nur noch die Verbraucher der Mittel- und Oberschicht den Konsum treiben.» Die Mehrheit kämpft mit hohen Schulden, Preisen und Zinsen. «Das ist großer Zündstoff», warnt Roemheld.

Zollkrieg und geopolitische Eskalation

Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka Bank, sieht im US-Handelskurs die größte Gefahr. «Das größte Risiko ist, dass die Rechnung der US-Handelsstrategen nicht aufgeht», erklärt Kater. «Dann kommt es zu einem Zollkrieg.» Die Konsequenz: «Die Weltwirtschaft würde regelrecht zerbröseln.»

Jan Holthusen von der DZ Bank warnt vor militärischer Eskalation. «Einen zusätzlichen Schub könnte die geopolitische Blockbildung erfahren, sollten die seit Jahrzehnten schwelenden Spannungen in der Taiwanstraße auf militärischer Ebene eskalieren», so der Chefvolkswirt. Die Folgen: massive Wirtschaftssanktionen und weitere Fragmentierung der Weltwirtschaft.

Bedrohte Fed-Unabhängigkeit

Eine politische Unterordnung der US-Notenbank könnte schwere Verwerfungen auslösen. Holthusen warnt: «Sofern die Fed in dieser Zusammensetzung die Zinsen stärker senkt als nach vorherrschender Meinung gerechtfertigt wäre oder gar über neue Anleihekäufe nachdenkt, dürfte die Zentralbankunabhängigkeit in den Augen der Marktteilnehmer nachhaltig beschädigt werden.»

Die Folgen wären dramatisch: «Mit einem starken Anstieg der Renditen bei langlaufenden Staatsanleihen wäre zu rechnen, der US-Dollar würde voraussichtlich deutlich an Wert verlieren, während vor allem der Euro und andere Edelmetalle verstärkt nachgefragt werden dürften.»

Staatsschuldenkrise in Europa und USA

Jörg Krämer von der Commerzbank sieht steigende Risiken: «Die Risiken für eine Staatsschuldenkrise steigen und Frankreich ist das Sorgenkind.» Die Präsidentschaftswahlen im Frühjahr 2027 könnten die Lage verschärfen. Eine Intervention der EZB würde neue Inflationsgefahren schaffen.

Auch die USA geraten in den Fokus. Zweifel an der Rolle des Dollar als Leitwährung könnten schmerzhafte und langanhaltende Turbulenzen auslösen.

Stablecoins und Private Credit

Stablecoins im Wert von rund zwei Billionen Dollar bergen Ansteckungsgefahren. «Sollte ein relevanter Stablecoin in Turbulenzen geraten, wäre mit Ansteckungseffekten weit über das Krypto-Segment hinaus zu rechnen», warnt Holthusen. Er erinnert an März 2023: «Dass eine solche Kettenreaktion schnell ins Rollen kommen kann, hat die Krise der US-Regionalbanken im März 2023 demonstriert, die weltweit eine erhebliche Verunsicherung an den Finanzmärkten ausgelöst hat.»

Private Kreditmärkte entwickeln sich zum Blindflug. Jamie Dimon, Chef der größten US-Bank JPMorgan Chase, warnt eindringlich: «Ich sollte das vermutlich nicht sagen. Aber wo eine Kakerlake ist, da gibt es wahrscheinlich noch mehr.» Seine Botschaft: «Jeder sollte jetzt vorgewarnt sein.»

Kater von der Deka Bank kritisiert die Intransparenz: «Es fehlt an Transparenz.» Besonders problematisch: «Es ist nicht klar, wie stark insbesondere die US-Banken an diesen Krediten involviert sind.» Sein Fazit: «Es ist wie ein Nebel.» Die Pleiten der Unternehmen First Brands und Tricolor, die hauptsächlich bei Private-Credit-Fonds Schulden hatten, zeigen die verborgenen Risiken.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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