Die EU lockert ihre Gentechnik-Regeln: Bestimmte gentechnisch veränderte Lebensmittel müssen künftig nicht mehr gekennzeichnet werden. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich in der Nacht zum Donnerstag in Brüssel auf neue Regeln für moderne Gentechnik-Verfahren. Verbraucherschützer kritisieren die Entscheidung scharf – sie befürchten den Verlust der Wahlfreiheit beim Einkauf.
Die neue Regelung führt zwei Kategorien ein: Bei kleineren genetischen Eingriffen wie der Gen-Schere Crispr-Cas entfällt die Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel. Hersteller müssen nur das entsprechende Saatgut kennzeichnen. Pflanzen mit eingefügten Fremdgenen – etwa von Bakterien in Mais – bleiben dagegen unter den strengen bisherigen Auflagen mit mehrstufiger Risikobewertung und Kennzeichnungspflicht.
Scharfe Kritik von Verbraucherschützern
Die Verbraucherzentrale Bundesverband bezeichnete die Entscheidung als "bittere Enttäuschung". Foodwatch sprach von einem "Geschenk an die Agrarlobby".
Karl Bär, Grünen-Berichterstatter für Gentechnik in der Landwirtschaft, warnte: «Wir sollen ungeprüfte, genmanipulierte Pflanzen essen, ohne es zu wissen.» Er prognostizierte: «Die Preise für Lebensmittel steigen und die Vielfalt nimmt ab, weil sich Konzerne das Saatgut patentieren lassen.»
Der Europaabgeordnete Martin Häusling spottete auf einer Pressekonferenz: «Bei Bayer/Monsanto haben in der Nacht die Sektkorken geknallt.»
Auch der Lebensmittelhändler Rewe äußerte sich kritisch und prüft die Auswirkungen. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft kündigte an, die Verordnung rechtlich anzufechten.
Befürworter sehen dagegen Vorteile: Der FDP-Europaabgeordnete Jan-Cristoph Oetjen erklärte: «Für den Verbraucher macht es keinen Unterschied, welches Endprodukt er im Supermarkt kauft.»
Sein CDU-Kollege Peter Liese betonte: «Als Arzt mit Erfahrung in der Humangenetik bin ich fest davon überzeugt, dass die Risiken vollständig unter Kontrolle sind.»
Dänemarks Landwirtschaftsminister Jacob Jensen verwies auf Klimavorteile: «Diese neuen Sorten könnten widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels wie Dürren oder Überschwemmungen sein und weniger Düngemittel und Pestizide benötigen.»
Besonders umstritten ist die Patentfrage: Unternehmen können gentechnisch veränderte Pflanzen künftig patentieren. Der Deutsche Bauernverband warnt vor Monopolisierung. Generalsekretärin Stefanie Sabet kritisierte: «Wenn zentrale Pflanzeneigenschaften von einzelnen Unternehmen monopolisiert werden, verlieren unsere Landwirte und kleine und mittelständische Züchter den Zugang zu wichtigem genetischem Material.»
Das "Ohne Gentechnik"-Siegel bleibt erhalten und garantiert weiterhin gentechnikfreie Produkte. Auch der ökologische Landbau bleibt gentechnikfrei. Die formale Bestätigung durch EU-Parlament und Mitgliedstaaten gilt als Formsache.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

1 godzina temu













